From: | "Markus Wollny" <Markus(dot)Wollny(at)computec(dot)de> |
---|---|
To: | "Tom Lane" <tgl(at)sss(dot)pgh(dot)pa(dot)us> |
Cc: | <pgsql-general(at)postgresql(dot)org> |
Subject: | Re: Problem with restoring dump (may be tsearch-related) |
Date: | 2002-09-05 15:59:16 |
Message-ID: | 2266D0630E43BB4290742247C8910575014CE3C4@dozer.computec.de |
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Lists: | pgsql-general |
Hello!
The entries are quite long, and I don't want to cause too much traffic,
so I don't dare to give you more than this one example:
Restore-attempt outputs e.g.:
psql:alldb1.sql:1434914: ERROR: parser: parse error at or near
"ckenmuskeln"
The "offending" table was originally created as follows:
-- Table: article
CREATE TABLE article (
site_id int4 NOT NULL,
article_id int4 NOT NULL,
article_type_id int4 NOT NULL,
article_type text NOT NULL,
topstory text NOT NULL,
entity_type_id int4,
entity_id int4,
entity_name text,
entity_source text,
headline text NOT NULL,
strapline text,
text text,
text_advertise text,
statements text,
entities text,
images text,
assets text,
authors text,
links text,
rating_graphics int4,
rating_sound int4,
rating_multiplayer int4,
rating_outfit int4,
rating_properties int4,
rating_performance int4,
rating_fun int4,
rating_handling int4,
rating_gamedesign int4,
rating_atmosphere int4,
rating_overall int4,
published timestamptz NOT NULL,
last_updated timestamptz NOT NULL,
textindex txtidx,
CONSTRAINT uidx_article UNIQUE (site_id, article_id)
) WITH OIDS;
Now on to the dump-file alldb1.sql; the relevant block in the dumpfile
begins with
--
-- Data for TOC Entry ID 300 (OID 283365757)
--
-- Name: article Type: TABLE DATA Owner: postgres
--
COPY "article" FROM stdin;
After that, there's just the data. The line in the dump which
corresponds to the error mentioned above is (sorry, this is really very
long):
1 55991 6 Special no 217 16246 Counter-Strike
(dt.) MAIN_PC_GAME Spieler in der Schusslinie Counter-Strike
ist nicht indiziert worden. Die Politik schimpft, die Presse staunt
Bauklötze. Mit zwei Spielern beginnt die Geschichte dahinter.
Montag, 13. Mai 2002. Drei Tage, bis die Bundesprüfstelle für
jugendgefährdende Schriften entscheidet, ob sie den Actiontitel
[i]Counter-Strike[/i] indiziert. Zum ersten Mal sind zwei Sprecher der
Spielerschaft zu so einer Anhörung eingeladen. µ Rami Allouni und
Sven Spilker, beide 24, sitzen auf der Terrasse eines Cafés am Bremer
Weserufer bei Cappuccino und Apfelsaft und schwitzen. Weil die Sonne
scheint, weil noch viel zu tun ist. µ "Eine halbe Stunde Redezeit
kriegen wir", sagt Rami. Sven nickt und schaut auf den Zettel vor
sich. Einige Stichpunkte hat er bisher hingekritzelt, aber mehr als die
Hälfte des Blattes ist leer. "Zu Hause haben wir uns
überlegt, was jeder vorträgt. Jetzt wollen wir das noch
abstimmen und das Timing angleichen." Wenn es in dem Heckmeck nur
leichter wäre, sich zu konzentrieren. µ Eine Wahl über
Fan-Seiten im Internet hat den Systemadministrator und den Polizisten
dazu bestimmt, dem zwölfköpfigen Gremium in der Bonner
Behörde zu erläutern, weshalb die Spieler keine Gefahr
für Jugendliche in ihrem Lieblingsprogramm sehen, sondern einen
Sport. Unter den Spitznamen Raal und Moquai sind Rami und Sven seit
langem in der Szene engagiert, auch angesehen. Den Auftritt betrachten
sie eigentlich als große Chance. "Wir wollen darstellen, wer wir
sind, was wir da tun und dass Eltern wegen dieses Hobbys keine Angst um
ihre Kinder haben müssen", erzählt Rami.Aber seit den
grauenhaften Geschehnissen in Erfurt scheint das Unterfangen
aussichtslos. Zwar hatte ein Jugendamt den Indizierungsantrag
längst eingereicht, als das Verbrechen geschah. Im tobenden
Bundestagswahlkampf ließen Politiker aller Parteien dennoch den Eindruck
entstehen, sie hätten das Verfahren just angestrengt. µ
Zusätzlich schürte der bayerische CSU-Innenminister
Günther Beckstein die Angst unter denen, die sich mit
Unterhaltungsangeboten für den PC überhaupt nicht auskennen,
indem er möglichst oft über "Killerspiele"
schwadronierte. Die reißerische Floskel hatte seit Jahren zu seinem
Vokabular gehört - blöderweise fand er in der neuen Aufregung
Zuhörer. Eine Folge: Bei einer Forsa-Umfrage im Auftrag von Stern
und RTL unter 1.003 Deutschen gaben Anfang Mai 67 Prozent an, sie seien
für ein Verbot von gewalttätigen Computerspielen. Ein klares
Ergebnis auf den ersten Blick. Teilt man es jedoch nach Altersgruppen
auf, zeigt sich: In der Gruppe "60 Jahre und älter" waren
91 Prozent für ein Verbot - in der Gruppe "18 bis 29
Jahre" dagegen nur 41 Prozent. Plötzlich haben Senioren Angst
vor Ego-Shootern. Derselbe Herr Beckstein lehnte nach dem Massaker in
Erfurt geplante Änderungen der Bundesregierung am Waffengesetz ab -
die Vorlage sei geprägt von einem "pauschalen Misstrauen
gegenüber legalen Waffenbesitzern und daher völlig
verfehlt". Die Schützenvereine klatschten Beifall. µ Schlimmer
noch, dass Fernsehen und Radiosender, Zeitungen und Zeitschriften
wochenlang berichteten, [i]Counter-Strike[/i] solle Robert
Steinhäuser das Töten beigebracht haben. Dabei sagt die
zuständige Polizeidirektion auf Nachfrage deutlich: "Uns ist
zum bisherigen Ermittlungsstand nichts davon bekannt, dass der
Täter diese Software besessen hat." µ "Unsere Chancen
stehen nicht mehr gut - eigentlich hat sich"s erledigt",
schätzt Sven die Lage ein. Und Rami fügt ebenso pessimistisch
hinzu: "Diese Sache ist dermaßen politisiert worden ""
Ein Seufzen vervollständigt den Satz. µ Seitdem das Medienkarussell
angesprungen ist, hängen Rami und Sven täglich Mikrofone vor
der Nase. Mit am Tisch sitzt auch in diesem Moment ein TV-Journalist.
Der Mann ist vom ZDF und bereitet den Beitrag vor, den das Heute Journal
am Abend nach der BPjS-Entscheidung ausstrahlen wird. Die Kamera ist
noch verpackt. Rami und Sven sprechen mit ihm über das Leben in
einer Community - darüber, dass Spieler-Clans wie Vereine aufgebaut
sind, dass jedes Mitglied Organisationsaufgaben hat, dass die Szene
sogar Stars samt - man höre und beneide - samt Groupies vorweisen
kann. Sie unterhalten sich auch darüber, warum in
[b]Counter-Strike[/b] taktische Mannschaftsbesprechungen abgehalten
werden, warum nur bestimmte Maps spannende Spielfelder sind, warum
Turnierspieler die Details der Grafik so weit reduzieren wie nur irgend
möglich und an nichts weniger interessiert sind als an spritzendem
Blut. µ "Wir sind früher Skateboard gefahren", scherzt
der Redakteur, nachdem er eine ganze Weile interessiert zugehört
hat. "Ich habe immer Fußball gespielt", gibt Rami sofort
zurück. "Ich Tischtennis", hängt Sven sich
hintendran. Weg mit dem Bild von den Stubenhockern, so weit weg damit
wie möglich. µ Der Auftritt vor der Kamera verläuft leidlich.
Für die einfachste Einstellung - Rami und Sven unterhalten sich
während eines Spaziergangs - benötigt das ZDF drei Versuche.
Wegen eines Hundehaufens und wegen eines ungewollten Grinsens in Svens
Gesicht. Die restlichen Aufnahmen gelingen tadellos. Wieso, glaubt ihr,
sollte [i]Counter-Strike[/i] nicht verboten werden? Welche Argumente
werdet ihr vorbringen? Denkt ihr, die Vorwürfe an das Spiel sind
gerechtfertigt? Die Fragen sind immer die gleichen. Sven und Rami spulen
die Antworten routiniert runter. Nur ihre Körperhaltung lässt
noch ahnen, dass es sie nervös macht, vor einer Kamera zu stehen.
Wie sich die Rückenmuskeln anspannen, wird im Bild aber nicht
sichtbar sein. µ Dann verabschiedet sich das Fernsehen so freundlich,
wie es gekommen ist. Trotzdem sind Rami und Sven sicher, dass sie ein
weiterer Verriss erwartet. Gebranntes Kind scheut das Feuer. Der
Redakteur werde schon erwähnen, dass eine Indizierung von
[i]Counter-Strike[/i] nichts bringe. "Aber er wird sagen, es bringt
deshalb nichts, weil die Jugendlichen die Programme unerlaubt aus dem
Internet ziehen. Damit stehen wir wieder als Kriminelle da", malt
Rami aus. Und Sven stimmt zu: "Am Wochenende war er auf einer
kleinen Dorf-LAN-Party. Das wird den Bericht nicht positiver machen. Die
Stimmen, die von unprofessionellen Veranstaltungen kommen­
"" "Da treten halt irgendwelche Idioten auf, die gar
keine Ahnung vom Spielen haben", unterbricht Rami. µ Angesichts
ihrer jungen Medienkarriere ist es erstaunlich, wie viele Anekdoten
über wüst gekürzte Radio-Interviews und aus dem Kontext
gerissene Zitate im TV die zwei schon zu erzählen wissen. "Du
hast keine Chance", fasst Rami am Ende zusammen. "Du bist
abhängig davon, wie dich andere Menschen darstellen wollen. Du
kannst 90 Minuten nur Gutes über dein Hobby erzählen und am
Ende ehrlich anhängen: "Klar wird da auch geschossen."
Gesendet wird dann garantiert nichts als: "Klar wird da auch
geschossen."" "Wir sind den Medien völlig
unterlegen", meint auch Sven. "Sogar meine Mutter hat mir
jetzt schon Dinge gesagt wie "Du kannst Dich mit solchen Leuten
doch nicht abgeben". Die Öffentlichkeit hat plötzlich ein
komplett verzerrtes Bild von uns Spielern." "Und vorher hatte
sie gar keines, weil es sie nicht interessiert hat, was wir
machen", merkt Rami an. µ Wenn man sie fragt, warum sie
PR-Statements nicht bleiben lassen, steht in Ramis und Svens Gesichtern
zu lesen: "Zu spät!" Am Anfang - vor Erfurt - wollten sie
der [i]Counter-Strike[/i]-Szene mehr Gehör verschaffen. Später
hatten sie die naive Hoffnung, die verfälschte Darstellung ihres
Hobbys gerade rücken zu können, den Image-Schaden abzuwenden.
Und: "Wenn wir jetzt nichts mehr sagen, zerren die irgendjemand
anderen vor die Kamera, der überhaupt nichts mit der Community zu
tun hat und womöglich richtig Schaden anrichtet", so Rami.
Auch er wurde kürzlich von seinem Vater misstrauisch gefragt, was
er da vor dem PC eigentlich treibe. µ Der Nachmittag ist angebrochen und
Svens Zettel noch immer nur teilweise beschrieben. Rami muss bis zum
Abend außerdem sein Team für das Länderspiel der deutschen
gegen die slowenische [i]Counter-Strike[/i]-Nationalmannschaft
aufgestellt haben - er ist der Coach, am nächsten Tag steht das
Match an. µ Umso schneller klären Rami und Sven jetzt, wie sie vor
dem BPjS-Gremium auftreten wollen. Vom Ablauf der Sitzung haben sie ein
ungefähres Bild: Erst wird der Anwalt des
[i]Counter-Strike[/i]-Publishers Vivendi-Universal einen Vortrag halten,
dann kommt ihr Auftritt, nach einer Beratung hinter verschlossenen
Türen irgendwann der Schiedsspruch. Rami will vor allem
ausführlich schildern, dass man als [i]Counter-Striker[/i] gar
keine Chance hat, ohne Kommunikation vor sich hin zu ballern. Sorgen
bereitet ihm dabei nur, dass bei der Anhörung ein unbekannter
Freiwilliger live und auf einem offenen Server demonstrieren soll, wie
man [i]Counter-Strike[/i] spielt. "Wenn der sich nicht auskennt,
überlebt er keine 30 Sekunden und es kommt völlig falsch
rüber." Sven hat Zahlen vorbereitet, mit denen er kurz und
knapp die Größe und Wichtigkeit der Szene belegen will, die von der
BPjS-Entscheidung abhängt. "Wir reden hier ja schließlich von
mindestens 500.000 aktiven Spielern in Deutschland", sagt er. Die
Zahl ist laut Vivendi-Universal geschätzt, gestützt von
Verkaufsstatistiken. µ Wo sich so viele Menschen mit gemeinsamen
Interessen treffen, sind Sponsoren normalerweise nah. Große
Netzwerk-Turniere, auf denen sich die besten Spieler messen und um
Preisgelder kämpfen, lassen sich auch gar nicht finanzieren, wenn
nicht werbewillige Prozessoren- und Grafikkartenfirmen Geld beisteuern.
Doch die Nachrichtenagentur dpa meldete bald nach dem Erfurter Attentat,
der weltgrößte Chiphersteller Intel habe angekündigt,
"sein Engagement als Sponsor von LAN-Partys zu
überdenken". In der Luft hängt: Wird
[i]Counter-Strike[/i] indiziert, damit Jugendliche geschützt sind,
dann stirbt das Spiel gleichsam auch für die Erwachsenen. µ Umso
verwunderlicher erscheint unter diesem Aspekt, dass der Publisher sowie
der Verband der Unterhaltungssoftware Deutschland (VUD) in der
Diskussion um die Wirkung von Gewalt in Computerspielen so still
bleiben. Bevor sich der VUD in einer Presseerklärung gegen
einseitige Schuldzuweisungen wehrte, war schon eine Woche vergangen.
Vivendi-Universal Deutschland meldete sich früher zu Wort - in
Anbetracht der krassen Fehlberichterstattungen allerdings mit einer nur
sehr vorsichtig verfassten Mitteilung. Eine zweite, deutlichere
Stellungnahme der Firma folgte viel später. Jetzt heißt es hinter
vorgehaltener Hand: "Bevor wir ein Statement nach draußen geben
konnten, musste es über alle Stufen der Hierarchie nach oben gehen
- bis nach Amerika - und wieder zurück. Wir wollten handeln,
mussten aber auf das Okay warten." µ Den Abend vor der
Anhörung bei der Bundesprüfstelle wollen Rami und Sven mit
Freunden verbringen, um Kraft zu sammeln. Klingelnde Telefone
würgen die Gemütlichkeit leider ab. "Hier bricht die
Hölle los!", wundert sich Rami. "Wenn sich die ARD-Sender
wenigstens absprechen würden " die rufen auch noch alle
einzeln an!" Wenigstens hätten die slowenischen
[i]Counter-Strike[/i]-Kollegen darauf verzichtet, das Länder-Match
heute auszutragen, schiebt er nach. "Die wissen, was hier los ist -
sehr fair von den Jungs." µ Donnerstag, 16. Mai 2002. Vor den
Türen der BPjS ist um halb zehn alles ruhig. Sind die Journalisten
ferngeblieben? Im Gegenteil: Die warten längst im Inneren der
Behörde. Blitzlichter zucken grell, Scheinwerfer leuchten den engen
Flur aus wie ein Filmset. Sven, unvorsichtig zuerst aus dem Fahrstuhl
getreten, antwortet wieder auf die bekannten Fragen, diesmal nur
schneller hintereinander weg und gelassener noch als bei dem
ZDF-Gespräch. Rami wartet währenddessen ein Stück weit
abseits, bis ihn eine Radio-Reporterin erkennt: "Sind Sie auch
einer von den Spielern?" µ Ebenfalls in der Menge, von der Presse
größtenteils unerkannt: der Geschäftsführer des
[i]Counter-Strike[/i]-Publishers, seine Assistentin, der Rechtsanwalt.
Das Trio wirkt angespannt, will vor der Sitzung lieber keine Kommentare
abgeben. µ Ein Journalist gibt sich nach vollbrachter Interview-Arbeit
offenherziger. "Ich warte nur darauf, dass hier einer sagt, die
Eltern sollen zur Verantwortung gezogen werden", flüstert er.
"Mein Sohn hat seinen PC mit einem Passwort geschützt, seit er
16 ist. Woher soll ich wissen, was der spielt?" µ Mit einem
freundlichen "So - guten Morgen" rauscht Elke
Monssen-Engberding, die Vorsitzende der BPjS, etwas verspätet an
den Wartenden vorbei in den Sitzungsraum. Im Schlepptau hat sie den Rest
des 12er-Gremiums, in dem Berufskreise wie Buchhandel, Jugendhilfe,
Kirche, Kunst, Lehrerschaft und Literatur vertreten sind. Ernste
Gesichter blicken einen an, wohin man schaut. Hinter der Tür deuten
nur ein PC und eine Video-Leinwand an, welches Thema hier gleich
behandelt wird. µ Elke Monssen-Engberding bittet die Presse näher.
Tatsächlich wird ein Helfer [i]Counter-Strike[/i] vorführen,
während Rami und Sven das Geschehen auf dem Bildschirm
kommentieren. Dem Gremium erläutert die BPjS-Vorsitzende noch, dass
man es bei [i]Counter-Strike[/i] mit einem Spiel zu tun habe, bei dem
sich im Gegensatz zu den 3D-Ego-Shootern überhaupt nichts tue, wenn
man alleine davor sitze. "Es tut sich nur dann was, wenn Sie im
Netzwerk gegeneinander spielen." Knapp führt sie auch aus,
dass man sich für Wettkämpfe über Server in Ligen
einwählen könne. "Werden Sie getroffen, dann sind Sie
raus und können erst mal nur noch zuschauen, was Ihre Mitspieler in
dem Moment bewerkstelligen." µ "Aber ich denke, die
Einzelheiten werden Ihnen ohnehin gleich dargeboten", schließt sie
ab, bevor die Demonstration beginnt. Wer in der Beschreibung Vokabeln
wie "umbringen" erwartet hat, staunt über die
Sachlichkeit. µ Auch der Vorführer gibt sich merklich Mühe,
[i]Counter-Strike[/i] fair darzustellen. Er rennt mit seinem Team mit,
nutzt jede Deckung, versucht wie die Profis aus so großer Distanz zu
schießen, dass die umfallenden Figuren nur vage erkennbar sind. Unter
den aktuellen Umständen würden sich Rami und Sven hüten,
die mangelnde Trefferquote zu kritisieren. Alles geht glatt, bis Sven
das Wort "Tötungsaktionen" über die Lippen rutscht.
Sind die Beisitzer zusammengezuckt? Doch nicht? Schnell weiter im Text:
"Server sind auch Treffpunkte, wo Sie immer wieder Bekannte
treffen." "Die Übersichtskarte ist die taktische
Grundlage für das Spiel." "Durch das Ausschalten der
Waffengrafik wird der Sichtradius größer." "Die meiste
Zeit sieht man keine Gegner." "Von den drei Modi wird
eigentlich nur noch die Bombenentschärfung gespielt."
"Sehen Sie? Im Chat spricht gerade einer über seine
Freundin." µ Nachdem die Journalisten den Raum verlassen haben,
beginnt die Vorführung von vorne. Jetzt wird es ernst, alles andere
war Show für die Presse. Ob die Jungs, die allein im Jugendheim
spielen statt auf LAN-Partys, auch zur Community zählen
würden, habe einer wissen wollen, berichten Rami und Sven
später. Die Antwort: "Gehören denn die Jungs, die im Park
Fußball spielen statt im Verein, nicht zu den Fußballspielern?" Wie
viele Minderjährige aktiv spielen, sei eine andere Frage gewesen.
Die Antwort: Das lasse sich nicht so einfach feststellen. µ Als der
Vivendi-Anwalt mit seiner Stellungnahme an der Reihe ist, beantragt er
die Vertagung des Verfahrens. Er habe nicht alle Akten einsehen
können. Damit bezieht er sich auf Unterschriftensammlungen von
Spielern, die der BPjS überreicht worden sind. Doch das verdutzte
Gremium schmettert den Antrag ab, denn die Petitionen kommen gar nicht
in die Akten: zu spät abgegeben, als Meinungsäußerung außerdem
rechtlich irrelevant. µ Nach über einer Stunde treten Rami, Sven
und der Vivendi-Universal-Stab wieder auf den Flur. Wie ist es gelaufen?
Wie ist die Stimmung? µ "Drei Minuten! Drei Minuten haben sie uns
für unseren Vortrag gelassen!", schimpft Rami, der in der
knappen Zeit dargelegt hat, dass Spieler in der Community sozialen
Umgang lernen, dass sie in den Clans Verantwortung tragen müssen
und dass Vorfälle wie der in Erfurt dort ernsthaft diskutiert
werden. Auch der Anwalt ist unzufrieden: "Wenn Leute nicht
zuhören, sondern in ihren Dokumenten wühlen, dann ist klar,
die haben ihr Urteil schon vorher gefasst." Sven setzt sich auf den
Teppich, guckt müde ins Leere. "Das wird nichts",
stöhnt er. µ Die schlechte Stimmung dehnt die Wartezeit bis zur
Entscheidung lang und länger. Müßige Diskussionen über
Quotengeilheit und Skandaljournalismus sind Ventile für die
Aufregung - hilfreich sind sie nicht. Einer weiß sicherer als der
andere, dass gleich die Axt fällt. [i]Counter-Strike[/i] wird
indiziert, LAN-Partys gehen den Bach runter, alle kommenden Actionspiele
haben gleich verloren. µ Irgendwann verlässt das Gremium den
Konferenzraum, an der Spitze Ute Kortländer. Sie war im Vorfeld
für den Kontakt der BPjS mit Rami und Sven verantwortlich.
"Die Sitzung ist beendet", sagt sie. Und sie lächelt,
während sie den Spielern etwas zuflüstert. Die reißen die
Augen auf, schütteln ungläubig den Kopf. Dann lächeln sie
auch - und sie hören nicht mehr auf. µ Die Entscheidung der BPjS,
Counter-Strike nicht zu indizieren, ist unter dem aktuellen politischen
Druck eine sehr mutige. Darin stimmen die Anwesenden überein. Dass
sich die Behörde dazu durchringen konnte, scheint vor allem auch am
vereinten Einsatz der [i]Counter-Strike[/i]-Community gelegen zu haben.
Jedenfalls merkt Frau Kortländer an: "Es war erstaunlich, wie
viele gut begründete E-Mails wir bekommen haben." µ Als Rami
und Sven auf der abschließenden Pressekonferenz wieder vor Dutzenden
Mikrofonen, Filmkameras und Fotoapparaten sitzen, wirken sie
endgültig gelassen. Die Muskeln bleiben locker, die Antworten auch.
"Sendet und schreibt, was ihr wollt", denken sie. µ Dass
Bundesfamilienministerin Bergmann schon morgen ankündigen wird,
"nach Inkrafttreten des neuen Jugendschutzgesetzes diesen Vorgang
nochmals" aufzugreifen, können die beiden nicht wissen.
16246|Counter-Strike (dt.)|Counter-Strike (dt.)|217|PC Game|MAIN_PC_GAME
µ 19621|Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften
(BPjS)|BPjS|184|Company (root data)|MAIN_COMPANY µ 19921|PC Games|PC
Games|821|Brands|MAIN_BRAND 196326|presse2_online.jpg|Karikaturist
Bender zeichnet die Ratlosigkeit der Szene nach den Falschdarstellungen
in der Presse nach. µ 196327|3_online.jpg|Rami und Sven wissen, dass die
Counter-Strike-Community auf sie zählt. ’Entweder werden wir
am Ende gefeiert - oder man zeigt mit den Fingern auf uns. Und das ist
wahrscheinlicher.’ µ 196328|ACF92CC.jpg|Das Team vom
ZDF-Heute-Journal will wissen: Warum sollte Counter-Strike nicht
indiziert werden? µ 196329|baum_online.jpg|Vor ihrem entscheidenden
Auftritt vor der BPjS vermeiden die Spieler-Vertreter Stress, so gut es
geht. µ 196330|interview_online.jpg|Wer will noch mal, wer hat noch
nicht? Sven beantwortet in Seelenruhe alle Fragen. µ
196331|chaos_online.jpg|Die Türe zum Konferenzsaal öffnet sich
- die Journalisten stürmen los, um Innenaufnahmen zu machen. µ
196332|monssen_online.jpg|Das große Medieninteresse ist selbst für
BPjS-Chefin Elke Monssen-Engberding ungewohnt. µ
196333|vorführung_online.jpg|Ein freiwilliger Helfer spielt
Counter-Strike vor. Die Video-Wand ist an den Monitor angeschlossen. µ
196335|gremium_online.jpg|Der 12er-Rat lauscht den Ausführungen der
Spieler während der Vorführung von Counter-Strike. µ
196336|urteil_online.jpg|Elke Monssen-Engberding gibt offiziell bekannt,
dass Counter-Strike nicht indiziert wird. Zu ihrer Rechten: Frau
Kortländer, für Rami und Sven die Ansprechpartnerin. µ
196337|ende_gut_online.jpg|Rami und Sven sind erschöpft - aber
glücklich: Ihr Hobby ist fürs Erste gerettet.
303|Kreiss|Daniel|Daniel(dot)Kreiss(at)computec(dot)de 0 0
0 0 0 0 0 0 0 0 0
2002-06-07 23:50:00+02 2002-06-07 17:25:00+02 'b' 'e' 'f' 'g' 'h' 'k'
'l' 'm' 'n' 'r' 's' 't' 'v' 'w' 'z' 'µ' '13' '16' '18' '24' '29' '30'
'3d' '41' '60' '67' '90' '91' 'ab' 'al' 'au' 'bi' 'bl' 'ch' 'ck' 'da'
'de' 'dt' 'du' 'er' 'es' 'fl' 'fr' 'gr' 'gt' 'im' 'ja' 'kl' 'lo' 'ob'
'pc' 'pl' 'pr' 're' 'rt' 'sp' 'st' 'tv' 'um' 'un' 'wo' 'zu' 'zw' 'ße'
'184' '217' '303' '821' 'abh' 'anh' 'ank' 'ard' 'auf' 'axt' 'beh' 'bei'
'ben' 'ber' 'bpj' 'csu' 'dar' 'dem' 'den' 'der' 'die' 'dpa' 'ego' 'ein'
'elk' 'end' 'erl' 'erw' 'erz' 'fan' 'für' 'gar' 'geh' 'gek' 'gem' 'gut'
'hat' 'hin' 'hlt' 'hnt' 'hre' 'hrt' 'ich' 'ihm' 'ihn' 'ihr' 'ist' 'lan'
'lfk' 'lle' 'llt' 'mai' 'mal' 'man' 'map' 'mir' 'mit' 'nah' 'ngt' 'nne'
'nur' 'oft' 'ohn' 'rau' 'rde' 'ren' 'rer' 'rfe' 'rte' 'rtl' 'sch' 'sei'
'shi' 'sie' 'sst' 'tag' 'tat' 'ten' 'ter' 'tet' 'tue' 'tun' 'tut' 'tze'
'tzt' 'uft' 'und' 'ute' 'vom' 'von' 'vor' 'vud' 'war' 'weg' 'wer' 'wie'
'wir' 'wom' 'zdf' 'zuh' 'zum' 'zur' 'ßer' 'ßte' '12er' '2002' 'aber'
'auch' 'auml' 'ausf' 'bach' 'bald' 'begr' 'beid' 'bild' 'bist' 'blut'
'café' 'chat' 'cken' 'clan' 'dann' 'dass' 'data' 'dazu' 'dein' 'denk'
'denn' 'dich' 'dies' 'ding' 'doch' 'dorf' 'dort' 'drei' 'einw' 'endg'
'erst' 'etwa' 'fair' 'fand' 'flur' 'folg' 'frau' 'ftsf' 'game' 'ganz'
'geht' 'geld' 'gepr' 'gest' 'gibt' 'gute' 'habe' 'halb' 'halt' 'hand'
'hast' 'hatt' 'haus' 'herr' 'heut' 'hier' 'hlen' 'hnen' 'hren' 'hrer'
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'lter' 'ltig' 'luft' 'mail' 'main' 'malt' 'mann' 'mehr' 'mein' 'meng'
'modi' 'mpfe' 'muss' 'nach' 'naiv' 'nase' 'nden' 'nder' 'nerv' 'ngen'
'nger' 'ngig' 'ngst' 'nnen' 'noch' 'oben' 'okay' 'ouml' 'park' 'quot'
'raal' 'rami' 'raum' 'rden' 'reih' 'rest' 'rgen' 'root' 'rung' 'rzte'
'sach' 'sagt' 'samt' 'satz' 'sehr' 'sein' 'seit' 'show' 'sich' 'sind'
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'wart' 'weil' 'weit' 'weiß' 'wenn' 'werd' 'wird' 'woch' 'wort' 'wurd'
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'angek' 'angst' 'augen' 'baukl' 'bevor' 'blatt' 'blick' 'brand' 'bring'
'chanc' 'cheln' 'chelt' 'coach' 'dabei' 'daher' 'damit' 'darin' 'davon'
'davor' 'dehnt' 'denen' 'denkt' 'druck' 'durch' 'einem' 'einen' 'einer'
'einig' 'engag' 'engen' 'ernst' 'fasst' 'feuer' 'firma' 'folgt' 'forsa'
'frage' 'fragt' 'gaben' 'geben' 'gegen' 'gehen' 'gerad' 'gesch' 'gespr'
'glatt' 'glich' 'grell' 'große' 'grupp' 'guckt' 'guten' 'haben' 'heißt'
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'immer' 'indem' 'intel' 'jeder' 'jetzt' 'kirch' 'klare' 'knapp' 'kommt'
'konnt' 'kortl' 'kraft' 'kunst' 'leben' 'lehnt' 'lesen' 'ligen' 'macht'
'match' 'meint' 'meist' 'merkt' 'mpfen' 'musst' 'mutig' 'ndete' 'ndige'
'ndigt' 'neuen' 'nicht' 'nickt' 'nther' 'nutzt' 'parti' 'press' 'profi'
'radio' 'reden' 'rennt' 'rfung' 'rufen' 'ruhig' 'sagen' 'schon' 'sehen'
'seien' 'setzt' 'sieht' 'sitzt' 'sogar' 'sollt' 'spiel' 'spitz' 'sport'
'statt' 'steht' 'stern' 'stert' 'still' 'stund' 'szene' 'teilt' 'thema'
'tigen' 'tisch' 'treib' 'tteln' 'ungef' 'unser' 'unter' 'utern' 'utert'
'vater' 'versp' 'video' 'vortr' 'waren' 'warum' 'wegen' 'wehrt' 'welch'
'wenig' 'wettk' 'wieso' 'wirkt' 'woher' 'wohin' 'wollt' 'zeigt' 'zitat'
'zugeh' 'zweit' 'ablauf' 'abseit' 'ahnung' 'allein' 'allerd' 'anfang'
'antrag' 'anwalt' 'arbeit' 'aspekt' 'beiden' 'beifal' 'beneid' 'berein'
'besten' 'bisher' 'bittet' 'bonner' 'bremer' 'bricht' 'bringt' 'chlich'
'chsten' 'commun' 'dahint' 'daniel' 'darauf' 'denken' 'detail' 'deuten'
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Regards,
Markus
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Next Message | Andrew Sullivan | 2002-09-05 16:03:55 | Re: Transaction Id wraparounds |
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